Spanien : Unten
sparen, oben mit der Immobilienspekulation weitermachen –
ein
denkmalgeschütztes historisches Fischerviertel in Valencia soll
dafür weichen
Während
die EU mit Milliardensummen der spanischen Bank "Bankia"
und anderen angeschlagenen Banken aushilft, geht die
Immobilienspekulation, die zu dieser Krise geführt hat, munter
weiter.
Die
in der "Bankia" zusammengeschlossenen lokalen Banken, die
politisch von der jeweiligen Landesregierung gelenkt werden, haben in
den letzten Jahren die Immobilienspekulation angeheizt und stehen nun
vor dem Ruin, aus dem sie die europäischen Steuerzahler retten
sollen.
So
haben die unter dem Einfluss der konservativen Partei Partido Popular
(PP) stehenden valencianischen Banken den Aufkauf denkmalgeschützter
Häuser im ehemaligen Fischerviertel der Stadt Valencia El Cabanyal
finanziert, an deren Stelle weitere Hochhäuser entstehen sollen.
Der
„World Monument Fund“, eine angesehene internationale
Organisation für den Erhalt von Kulturdenkmälern in aller Welt, hat
den Stadtteil El Cabanyal deshalb auf die Liste der gefährdeten
Kulturdenkmäler gesetzt.
Nach
14jährigem Kampf gegen den Abriss ihres Viertels ist den Bürgern
durch ein Urteil der Audiencia Nacional, des obersten spanischen
Gerichts, zwar bestätigt worden, dass der Abriss gegen nationales
Kulturgut gerichtet ist und nicht fortgesetzt werden darf. Aber die
Stadtregierung hält – ungeachtet der geplatzten Immobilienblase,
ungeachtet der Finanzkrise (Valencia ist die am höchsten
verschuldete Stadt Spaniens) und ungeachtet mehrfacher
Gerichtsurteile – nicht inne.
Der
Niedergang und der Verfall des anerkannten Kulturdenkmals El Cabanyal
schreiten weiter fort – nunmehr durch die europäische Bankenhilfe
gestützt von den Steuerzahlern Deutschlands und Europas.
Dem
Ministerpräsidenten Spaniens, Mariano Rajoy (PP), der auf
europäischer Ebenen mit seinen angeblichen Reformerfolgen um
Vertrauen buhlt, gelingt es nicht, seine Statthalterin in Valencia,
die Bürgermeisterin Rita Barberá, und den Ministerpräsidenten der
Provinz Valencia, Alberto Fabra, bei der fortgesetzten
Immobilienspekulation in die Schranken zu weisen.
World Monument Fund mit
zahlreichen Dokumenten zu „El Cabanyal“:
http://www.wmf.org/project/barrio-del-cabanyal-canyamelar:
Bericht über das El
Cababyal schützende
Gerichtsurteil:
http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/07/05/valencia/1341510022_097521.html
Bericht
über den wiederholten Versuch der Bürgermeisterin, Gerichtsurteile
zu ignorieren:
http://www.europapress.es/comunitat-valenciana/noticia-ayuntamiento-estudia-posibilidades-recurso-desestimar-an-alegaciones-cabanyal-20120705200641.html
Webseite
der Bürgerinitiastive „Rettet El Cabanyal“ („Salvem El
Cababyal“):
www.cabanyal.com
Website des
Stadtteildialogs Hamburg-Ottensen / Tokio-Mukojima / Valencia-El
Cabanyal:
www.stadtteildialog.de
Artikel
in der NZZ über El Cabanyal und die internationale Solidarität mit
dem
Stadtteil:
http://mobile.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/traurige_oase_der_ruhe_1.7297421.html
Stadtteildialog
Ottensen (Hamburg) / Mukojima (Tokio) / El Cabanyal (Valencia)
im
Stadtteilarchiv Ottensen
Kontakt:
Burkhart
Springstubbe
Peter Schwanewilms
burkhartspringstubbe@yahoo.es
peterschwan@gmail.com
0049 40 3980
6460
0049 171 691 78 66