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Donnerstag, 12. Juli 2012


Spanien : Unten sparen, oben mit der Immobilienspekulation weitermachen –
ein denkmalgeschütztes historisches Fischerviertel in Valencia soll dafür weichen

Während die EU mit Milliardensummen der spanischen Bank "Bankia" und anderen angeschlagenen Banken aushilft, geht die Immobilienspekulation, die zu dieser Krise geführt hat, munter weiter.

Die in der "Bankia" zusammengeschlossenen lokalen Banken, die politisch von der jeweiligen Landesregierung gelenkt werden, haben in den letzten Jahren die Immobilienspekulation angeheizt und stehen nun vor dem Ruin, aus dem sie die europäischen Steuerzahler retten sollen.
So haben die unter dem Einfluss der konservativen Partei Partido Popular (PP) stehenden valencianischen Banken den Aufkauf denkmalgeschützter Häuser im ehemaligen Fischerviertel der Stadt Valencia El Cabanyal finanziert, an deren Stelle weitere Hochhäuser entstehen sollen.
Der „World Monument Fund“, eine angesehene internationale Organisation für den Erhalt von Kulturdenkmälern in aller Welt, hat den Stadtteil El Cabanyal deshalb auf die Liste der gefährdeten Kulturdenkmäler gesetzt.
Nach 14jährigem Kampf gegen den Abriss ihres Viertels ist den Bürgern durch ein Urteil der Audiencia Nacional, des obersten spanischen Gerichts, zwar bestätigt worden, dass der Abriss gegen nationales Kulturgut gerichtet ist und nicht fortgesetzt werden darf. Aber die Stadtregierung hält – ungeachtet der geplatzten Immobilienblase, ungeachtet der Finanzkrise  (Valencia ist die am höchsten verschuldete Stadt Spaniens) und ungeachtet mehrfacher Gerichtsurteile – nicht inne.

Der Niedergang und der Verfall des anerkannten Kulturdenkmals El Cabanyal schreiten weiter fort – nunmehr durch die europäische Bankenhilfe gestützt von den Steuerzahlern Deutschlands und Europas.
Dem Ministerpräsidenten Spaniens, Mariano Rajoy (PP), der auf europäischer Ebenen mit seinen angeblichen Reformerfolgen um Vertrauen buhlt, gelingt es nicht, seine Statthalterin in Valencia, die Bürgermeisterin Rita Barberá, und den Ministerpräsidenten der Provinz Valencia, Alberto Fabra, bei der fortgesetzten Immobilienspekulation in die Schranken zu weisen.

World Monument Fund mit zahlreichen Dokumenten zu „El Cabanyal“:
http://www.wmf.org/project/barrio-del-cabanyal-canyamelar:
Bericht über das El Cababyal schützende Gerichtsurteil:
http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/07/05/valencia/1341510022_097521.html

Bericht über den wiederholten Versuch der Bürgermeisterin, Gerichtsurteile zu ignorieren:

http://www.europapress.es/comunitat-valenciana/noticia-ayuntamiento-estudia-posibilidades-recurso-desestimar-an-alegaciones-cabanyal-20120705200641.html


Webseite der Bürgerinitiastive „Rettet El Cabanyal“ („Salvem El Cababyal“):
www.cabanyal.com


Website des Stadtteildialogs Hamburg-Ottensen / Tokio-Mukojima / Valencia-El Cabanyal:

www.stadtteildialog.de
Artikel in der NZZ über El Cabanyal und die internationale Solidarität mit dem Stadtteil:
http://mobile.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/traurige_oase_der_ruhe_1.7297421.html 

 
Stadtteildialog Ottensen (Hamburg) / Mukojima (Tokio) / El Cabanyal (Valencia)
im Stadtteilarchiv Ottensen
Kontakt:
Burkhart Springstubbe                                       Peter Schwanewilms
burkhartspringstubbe@yahoo.es                        peterschwan@gmail.com
0049 40 3980 6460                                            0049 171 691 78 66



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